„Das wäre gut gewesen, wenn es da jemanden gegeben hätte, der Ähnliches wie ich durchgemacht hat.“
Psychische Probleme am Arbeitsplatz sind trotz und wegen steigender Zahlen ein besonders heikles Thema. Das Thema kommt folglich allen Beteiligten nicht leicht über die Lippen.
„Wenn es da jemanden gäbe in meiner Firma, der eine psychische Krise durchlebt hat, oder fortwährend mit einer psychischen Erkrankung lebt und es geschafft hat wieder Arbeiten zu gehen.“
Solche Personen gibt es durchaus in vielen Betrieben. Nur oft ist das nicht bekannt, da das Outing solcher Erfahrungen verständlicherweise schwer fällt. Aber es gibt Sie, und sie können anderen Betroffenen Mut machen. Oft sind sie informell im vertraulichen Gespräch für Kolleg*innen in der Krise da. Schön wäre es, wenn Menschen in der Krise die kollegiale Genesungsbegleitung auch offiziell als ein Angebot der Firma im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, der Sozialberatung, des betrieblichen Eingliederungsmanagements etc. leisten könnten. Noch ist das in vielen Betrieben Zukunftsmusik. Aber große und auch kleinere Unternehmen haben das Thema psychische Erkrankung am Arbeitsplatz bereits erkannt und haben z. T. damit begonnen entsprechende Programme aufzulegen.
Ein Beispiel für ein Programm mit Einbezug krisen- und krankheitserfahrener Kolleg*innen stellt das Modellprojekt peers@work der Deutschen Bahn mit der Deutschen Depressionshilfe dar. In diesem Modellprojekt erhalten an ausgewählten Standorten Mitarbeiter*innen der Deutschen Bahn die Möglichkeit sich von kollegialen Depressionsbegleiter*innen beraten zu lassen.